06.02.2017 – Kohlenstoffmonoxid: Die unsichtbare Gefahr
In letzter Zeit häufen sich Berichte über Unfälle mit Kohlenstoffmonoxid, häufig mit tödlichem Ausgang. In 2017 starben bis Anfang Februar bei vier Fällen in Mülheim/Ruhr, Hilden und Arnstein bereits neun Menschen, 15 wurden verletzt und mussten intensivmedizinisch behandelt werden.
Warum ist Kohlenstoffmonoxid so gefährlich?
Kohlenstoffmonoxid, auch kurz CO genannt, ist ein Gas, was bei nahezu jeder Verbrennung entsteht, insbesondere natürlich in Gasthermen oder Kaminöfen. Aber auch Verbrennungsmotoren wie von Fahrzeugen oder Stromaggregaten produzieren diesen Stoff. Kohlenstoffmonoxid selbst ist geruchlos, geschmack- und farblos, so dass es nur mit Messgeräten nachgewiesen werden kann.
Kohlenstoffmonoxid ist ein Atemgift mit Wirkung auf Blut, Nerven und Zellen. Das bedeutet, dass sich CO im Blut stark an die roten Blutkörper bindet, und so den Sauerstofftransport verhindert. Wenn Sauerstoff nicht mehr in den Körper und zu den Organen gelangen kann, versagen diese, was im schlimmsten Fall zum Tode führt.
Wie äußert sich eine CO-Vergiftung?
Liegt Kohlenstoffmonoxid in erhöhter Konzentration in der Atemluft vor, wird es vom Körper über die Lunge aufgenommen. Bemerkbar macht sich eine CO-Vergiftung zunächst durch Kopfschmerzen, Übelkeit und Müdigkeit. Aber auch Symptome wie Sehstörungen, Herzrasen oder eine Störung der Zeitempfindung können Anzeichen für eine beginnende CO-Vergiftung sein. Im weiteren Verlauf treten meist Benommenheit, Schwindel, Erbrechen und Ohrensausen auf, darüber hinaus färbt sich die Haut rosa, Schleimhäute werden kirschrot. Kurz darauf bricht der Kreislauf zusammen, es kommt zur Bewusstlosigkeit, was dann schnell zum Tod führt. Eine entsprechende Vergiftung muss aufwändig medizinisch behandelt werden, da das Gas durch die starke Bindung ans Blut nicht von selbst aus dem Körper entweichen kann.
Wie kann ich mich gegen Kohlenstoffmonoxid schützen?
Zu allererst gilt, dass Feuerstätten regelmäßig gewartet werden sollten. Verfügt ihr Wohnraum über eine Gastherme oder einen Kaminofen empfiehlt es sich, den angeschlossenen Kaminzug mindestens einmal jährlich durch einen Schornsteinfeger inspizieren zu lassen. Er sorgt dafür, dass Verbrennungsabgase ungehindert ins Freie abziehen können. Bei der Wartung werden in der Regel auch die Abgaswerte gemessen, die Hinweise auf eine unsaubere Verbrennung durch falsche Einstellungen geben.
Gas- oder Holzkohlegrills bitte niemals in geschlossenen Räumen betreiben, da hierbei sehr schnell hohe Konzentrationen von CO auftreten! Darüber hinaus sollten auch Verbrennungsmotoren niemals ohne ausreichende Belüftung betrieben werden, also möglichst nur im Freien. Ergänzend empfiehlt es sich, z.B. bei Betreiben eines Kaminofens regelmäßig zu lüften, um eine ausreichende Sauerstoffzufuhr zu gewährleisten.
Weitergehenden Schutz bieten Kohlenstoffmonoxid-Melder. Diese gibt es im Fachhandel bereits ab ca. 20€. Sie messen den CO-Gehalt in der Raumluft, und geben bei entsprechender Konzentration eine Warnung ab, worauf hin entsprechende Maßnahmen erfolgen können.
Sollten Sie den Verdacht haben, dass eine erhöhte CO-Konzentration vorliegt oder bereits erste Vergiftungserscheinungen auftreten, zögern Sie bitte nicht und rufen Sie sofort die Feuerwehr! Diese kann schnell mit Messgeräten eine entsprechende CO-Konzentration nachweisen und durch den Rettungsdienst eine medizinische Versorgung einleiten.