24-Stunden-Dienst

In Dezember 3, 2016

Übungsdienst ErstversorgungSeit mehr als 20 Jahren führt die Löscheinheit Querenburg regelmäßig 24-Stunden-Dienste durch. Ursprünglicher Gedanke dabei war, Einsatzerfahrung zu sammeln, denn damals wurde der Löschzug, wie er seinerzeit hieß, nur sehr selten und bei Großeinsätzen alarmiert. Hauptaufgabe waren dann Aufräumarbeiten oder Wachbesetzung, also Tätigkeiten, die wenig praktische Erfahrung brachten.

Da sich im Laufe der Jahre das Tätigkeitsfeld der Löscheinheit stark verändert hat, steht heutzutage der Spaß und die Kameradschaft bei einem 24-Stunden-Dienst im Vordergrund. Nichtsdestotrotz bietet ein solcher Dienst immer wieder die Möglichkeit spannender und außergewöhnlicher Einsätze, die im „Tagesgeschäft“ von der Berufsfeuerwehr abgearbeitet werden.

Drei mal pro Jahr treffen sich die Mitglieder der Löscheinheit samstags früh um 8 Uhr, um den Dienst anzutreten. Zunächst wird die anwesende Mannschaft aufgeteilt und den einzelnen Positionen auf den Fahrzeugen zugeordnet. Der Leitstelle der Feuerwehr Bochum wird die Stärke und auch eventuelle Sonderfunktionen mitgeteilt, damit sie weiß, auf wie viele Kräfte sie im Einsatzfall zurückgreifen kann, und ob durch z.B. rettungsdienstliche Qualifikationen auch dementsprechende Einsätze übernommen werden können.

Nach dem Wachantritt und der Einteilung erfolgt zunächst, wie bei der Berufsfeuerwehr auch, die Überprüfung der Fahrzeuge und Geräte, ob diese einsatzbereit sind. Gegen 9 Uhr gibt es anschließend erstmal ein gemeinsames Frühstück.

20160628_abstusi_02Der Vormittag wird dann meist mit Übungs- und Ausbildungsdienst verbracht. So werden häufig Einsatzübungen durchgeführt, oder spezielle Fertigkeiten vertieft, wie zum Beispiel Absturzsicherung oder Umgang mit der Motorkettensäge. Die 24-Stunden-Dienste bieten sich für solche Ausbildungen an, da mehr Zeit als bei einem normalen Übungsdienst zur Verfügung steht.

Gegen 13 Uhr gibt es dann das Mittagessen. Lange Zeit wurde dafür gemeinsam gekocht, doch seit einigen Jahren gibt es hier eine besondere Tradition. Ein Mitglied des Fördervereins sponsert das Mittagsmahl, was durch eine Metzgerei zubereitet und geliefert wird. Über diese Form der Anerkennung freuen wir uns ganz besonders.

Werkelsamstag UnterrichtsraumDer Nachmittag steht dann fast immer im Zeichen des Gerätehauses. Es werden Instandhaltungsarbeiten erledigt, aufgeräumt, oder auch Grünpflege durchgeführt. Auch für diese Tätigkeiten bietet sich der 24-Stunden-Dienst an, da viele Kräfte da sind, und die „Wartezeit“ zwischen anfallenden Einsätzen sinnvoll überbrückt werden kann.

Zum Abend hin wird es dann meist etwas ruhiger. Häufig wird ganz klassisch für das Abendessen der Grill befeuert, um den „gemütlichen“ Teil des Dienstes einzuläuten. Viele sitzen dann in entspannter Runde zusammen und unterhalten sich, oder es werden gemeinsam Filme geguckt. Darüber hinaus wird der Unterrichtsraum für die Nachtruhe vorbereitet, das heißt Tische und Stühle zusammenschieben und Luftmatratzen und Feldbetten aufbauen. Manche nutzen die Zeit auch, um z.B. für Schule oder Studium zu lernen.

Sofern keine Einsätze anfallen, geht in der Regel gegen 23 Uhr das Licht aus, und es tritt die Nachtruhe ein. Es soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass man während eines 24-Stunden-Dienstes nicht schläft, als würde man Zuhause im eigenen Bett liegen. Schließlich hat man permanent im Hinterkopf, dass jederzeit der Melder gehen könnte. Hinzu kommt das Flair eines Schlafsaales und der Komfort einer Luftmatratze oder eines Feldbettes, was den Schlaf weniger tief und erholsam macht als daheim.

20160227_werkelsamstag_01Sofern in der Nacht keine Einsätze die Löscheinheit aus der Ruhe holen, wird morgens pünktlich um sieben Uhr geweckt. Wenn dann alle Nachtlager weggeräumt und der Unterrichtsraum wieder hergerichtet wurde, wird noch einmal gemeinsam gefrühstückt, bevor gegen 9 Uhr dann der Dienst beendet ist und alle Mitglieder den wohlverdienten Heimweg antreten.